Die Burg Galerie im Volkspark ist eine Plattform der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, um Ausstellen als Praxis und die unterschiedlichen Formen der Vermittlung zu lehren, zu erproben und die Ergebnisse zu zeigen. Die Galerie stellt Arbeiten und Produktionen von Fachklassen, Studienrichtungen und des Graduiertenförderungsprogramms des Landes Sachsen-Anhalt sowie relevante Entwicklungen im Feld der unterschiedlichen Lehrgebiete vor. Auch die künstlerische Arbeit und Forschung der Lehrenden wird sichtbar gemacht. Vorgestellt werden ebenfalls die Ergebnisse nationaler und internationaler Austauschprogramme mit anderen Hochschulen.
Die Hochschulgalerie ist zudem ein Ort des Diskurses, an dem aktuelle Entwicklungen in Kunst, Design und Gesellschaft reflektiert und in Themenausstellungen, oft unter Einbeziehung externer künstlerischer Positionen, verhandelt werden. Eine besondere Rolle in der Galeriearbeit spielt die Vermittlung. Es werden regelmäßig Begleitveranstaltungen, Gespräche mit Künstlerinnen und Künstlern sowie innovative Führungsformate – teilweise entwickelt und umgesetzt in Kooperation mit dem Studiengang Kunstpädagogik – angeboten.
Der Besuch der Ausstellungen ist kostenfrei.
Zwei miteinander verbundene Räume (195 qm und 150 qm) im Erdgeschoss des Volkspark-Gebäudes im Schleifweg 8a in Halle bieten vielfältige Möglichkeiten. Optional werden zwei kleine Lagerräume zusätzlich genutzt.
16. und 17. Juli 2022, 22. bis 24. Juli sowie vom 29. bis zum 31. Juli 2022 Steadfastness
Diplome der Kunst 2022 ...mehr
12. Oktober bis 6. November 2022 juicy things
Ausstellung und internationales Symposium von FemPower in drei Akten
Die Ausstellung widmet sich in drei Akten gegenwärtigen Formen der Unordnung und Wiedererzählungen in den Künsten. Alles das, was stört und durcheinanderbringt, steht im Zentrum des Projekts. Figuren der Unordnung reiben sich an hierarchischen Strukturen und bringen dadurch gesellschaftliche Verhältnisse, die nach wie vor überwiegend weiß* und männlich sind, in Unruhe. Das thematische Spektrum des Projekts reicht von Auseinandersetzungen mit Wissensproduktionen und Un_Sichtbarkeiten, über die Idee des Flüssigen bis hin zu Fragen nach der gesellschaftlichen Formierung einer nicht mehr subjektzentrierten Intimität. Im ersten Akt werden unter dem Titel witch nursery Positionen gezeigt, die Wissensproduktionen und Wiedererzählungen künstlerisch reflektieren. Was ist mit der Geschichte neben der Geschichte? Im zweiten Akt stehen diese Brüche in Form von shimmering objects im Fokus: Schimmernde Dinge können mehr sein als eine bloße Spiegelung des Status Quo oder ein Druckfehler auf dem Papier. Der dritte Akt dreht sich um mehr-als-menschliche Beziehungsgefüge und um Ökologien der Relation. In queer botanics befragen wir die Natur als Referenzpunkt für menschliches Denken und Handeln. In der Ausstellung werden Studierende und Absolvent*innen aus Kunst und Design der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle gezeigt. Begleitend zur Ausstellung finden drei Aktionstage im Rahmen des internationalen Symposiums statt. Die Vorträge, Workshops und Screenings erweitern die künstlerischen Diskurse aus unterschiedlichen Disziplinen. *In Anschluss an die Critical Whiteness Studies schreiben wir Schwarz groß und weiß klein kursiv, um Machtverhältnisse sichtbar zu machen und zu thematisieren.
Weitere Informationen https://www.burg-halle.de/hochschule/einrichtungen/fempower/kunstausstellung/
Eröffnung: 11.10.2022 Symposiumstage: 18.10.2022, 26.10.2022, 06.11.2022 Ausstellende: Aza, Katharina Baake, Lotti Brockmann, Kai Chiang Lin, Martha Cuber, Johanna Eckhardt, Ollie Gandul, Klara Goiny & Lili Weismann, Binha Haase, Guiyun He, Dirk Hornschuch, Len Köster, Nadja Kuras, Dana László da Costa, Nina Läuger & Konrad Ruda, Franziska Meister, Katja Neubert, Metis Pertsch, Naomie Pietros, Nicolas Reinhart, Sophia Roggenkamp, Clara Scheffler, Alexandra Stein & Tim Nowitzki, Zwie prinzip (Louisa Engel & Teresa Weissert)
24. November 2022 bis 12. Januar 2023 Copyshop
Ausstellung der Klasse von Prof. Paul McDevitt
Der Titel der Ausstellung der Klasse für Zeichnung und Druckgraphik lautet Copyshop. Die Grundidee ist, dass die Klasse die beiden Räume der Burg Galerie im Volkspark nutzt, um die Ausstellung in zwei sich spiegelnde Teile aufzuspalten. Ein Raum wird Originalarbeiten von Studierenden der Klasse beherbergen, während im zweiten Raum Drucke und andere Reproduktionsmedien gezeigt werden, um einen verzerrten parallelen Raum zu schaffen. Das Ziel ist es, mit Ideen von Originalität, Fälschung, Faksimile, high art und low art zu spielen – all dies sind permanente Fragestellungen der Klasse, die sich auf das Zeichnen und Drucken konzentriert. Eine begleitende Publikation wirft mit einer Reihe von Werken, die für den öffentlichen Raum geschaffen wurden, einen erweiterten Blick auf diese Themen.
The title of the exhibition for the Drawing and Printmaking class is Copyshop. The premise is that the class use the two rooms of the Volkspark Gallery to split the exhibition into two mirroring parts. One room will host original works by students of the class, while the second room will use print and other mediums of reproduction to create a distorted parallel space. The aim is to play with ideas of originality, forgery, facsimile, high and low art - all of which are ongoing concerns to a class focused on drawing and print. An accompanying publication will offer an expanded view of these themes with a companion series of works made for the public realm.
Die Burg Galerie im Volkspark sieht neben der Konzeption und Realisierung von Ausstellungen ihre Aufgabe darin, die Ausstellungsideen und die gezeigten zeitgenössischen Positionen aus Kunst und Design einem breiten Publikum auf vielfältige Weise zu vermitteln. Dazu wird ein umfangreiches künstlerisches Begleitprogramm entwickelt, das verschiedene Möglichkeiten des Zugangs zur zeitgenössischen Kunst ermöglicht. So werden beispielsweise in Gesprächen mit den Künstler*innen vor ihren Werken Aspekte künstlerischen Arbeitens untersucht, Entstehungskontexte beleuchtet, Werkzusammenhänge befragt und thematische Auseinandersetzungen vorgestellt. Das Programm erweitert sich mit seinen Formaten ständig, auch indem die Wünsche und Vorstellungen der Ausstellenden sowie der Besucher*innen berücksichtigt werden.
Die folgenden drei Schwerpunkte I. Aktionen von Künstlerinnen und Künstlern, II. Dialogische Kunstvermittlung und III. Diskursive Veranstaltungen haben sich in den letzten Jahren kunstvermittelnder Praxis herauskristallisiert und bewährt.
Der künstlerische Werkbegriff ist in ständigem Wandel. Oft arbeiten Künstlerinnen und Künstler nicht nur mit unterschiedlichen Medien, sondern sie setzen sich auch mit anderen Bereichen der Kunst wie Theater, Literatur, Musik, mit Unterhaltungs- und Populärkultur oder auch mit gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Fragen auseinander. Künstlerische Arbeiten wie Performances, aber auch Auftritte wie Lectures oder Lesungen erweitern das Spektrum der Begegnung zwischen Akteur*in und Publikum. Es werden in diesen Foren auch Fragen nach den Existenzbedingungen von Künstler*innen und Designer*innen, nach der Rolle von künstlerischen Netzwerken und gemeinsamen Aktionen diskutiert.
Neben den Akteur*innen kommen auch die Besucher*innen zu Wort. Unter dem Stichwort „Dialogische Kunstvermittlung“ fassen wir verschiedene Ansätze zusammen. Künstler*innengespräche und Führungen gehen stärker von der fachlichen Expertise der Vermittler*innen aus. Im kunstpädagogischen Studiengang werden hingegen Ideen für partizipatorische Formen des Austausches entwickelt und in den Ausstellungen gemeinsam mit den Besucher*innen realisiert. Dazu gehören auch Einblicke in die Lehre.
Ein bis zwei Mal im Jahr organisieren wir größere diskursive Veranstaltungen zu relevanten Fragen in Kunst und Design. Das können wissenschaftlich-künstlerische Symposien sein oder Podiumsgespräche mit Vertreter*innen verschiedener künstlerischer Bereiche. Besonders interessieren uns in diesem Zusammenhang die Art des Vortragens und des Gedankenaustausches, sie kann in Form einer Kontroverse oder als kreative Kurzform wie beim Slam oder Pecha Kucha realisiert werden.
Aufgrund der Corona-Pandemie hat auch die Burg Galerie neue Formate der Kunstvermittlung ausprobiert und entwickelt. Wegen der veränderten Rahmenbedingungen wurden etablierte Formate wie Künstler*innengespäche via Livestream ins Digitale transferiert. Daraus ergaben sich neue Fragestellungen. Parallel dazu wurden andere Wege gesucht und erste Ideen umgesetzt, die das Digitale mitdenken.
Fragen, die sich neu stellen und auf die wir Antworten suchen, sind:
Der 1907 von der halleschen Arbeiterschaft erbaute Volkspark ist eines der größten und prominentesten Volkshäuser in Mitteldeutschland. Hoch über dem Ufer der Saale gelegen, prägt er bis heute auf eindrucksvolle Weise die Silhouette der Stadt Halle. Nach wechselvoller Geschichte wurde der Volkspark 1998 der SPD als der ursprünglichen Eigentümerin zurückgegeben. Heute leitet ein Verein den Volkspark. Seit 2000 betreibt die Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle ihre Hochschulgalerie im Erdgeschoss des Gebäudes.